Bouldern im Boulderplaneten

Bouldern ist einfach der tollste Sport der Welt!

Dynamik, Technik, Kraft. Kein Seil, kein Gurt, keine Sicherungstechnik. Bewegung pur. Bouldern ist spielerisch.

Spricht der/die Kletternde von einer „Route“, redet der/die Bouldernde gerne von einem „Problem“. In einer vorgegebenen Abfolge von Griffen und Tritten gilt es, die einfachste und effektivste Lösung zu finden. Und wie bei jedem guten Rätsel findet sich die beste Lösung am leichtesten gemeinsam.

Der Begriff Bouldern leitet sich vom englischen Substantiv „Boulder“, also Felsblock bzw. Findling, ab. In der freien Natur sind dies die beliebtesten natürlichen Formationen, an denen dieser Sport betrieben wird. Die technische Definition lautet: seilfreies Klettern in Absprunghöhe. Was draußen noch Absprunghöhe ist, kann jedoch sehr subjektiv sein.

Aber was ist Bouldern eigentlich und woher stammt es?

Bouldern ist eine Form des Kletterns, aber ohne Seil und andere Kletterhilfen. Dabei wird entweder an Felsen in der Natur oder in Boulderhallen wie dem Boulderplaneten auf Absprunghöhe geklettert. Es gibt definierte Routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die durchgestiegen werden sollen. In einer Boulderhalle sind die Routen meistens mit farbigen Griffen sehr gut erkennbar. In der Natur hingegen ist es oft schwierig, die Route auf den ersten Blick zu erfassen. In beiden Fällen klettert man ungesichert die Boulderroute nach oben oder zur Seite zum Top. Damit es zu keinen Verletzungen beim Herunterspringen oder ungewollten Abfallen kommt, gibt es in Boulderhallen großflächige, weiche Matten, die den Aufprall abfedern. In der Natur wird sich in der Regel mit einem sogenannten Crashpad geholfen, das tragbar ist und unter den Boulder gelegt wird.

Der Ursprung des Boulderns stammt vom Klettern ab. In den frühen 1900er Jahren suchten Bergsteiger nach einer alternativen Trainingsmöglichkeit für ihre anspruchsvollen Höhentouren. Dabei wurde in den USA in den Buttermilks (Kalifornien) und insbesondere in Frankreich in Fontainebleau Felsen und übergroße Felsbrocken ohne Seil und ohne große Ausrüstung beklettert. In den 1950er Jahren wurde Bouldern immer eigenständiger und entwickelte sich zu einer eigenen Disziplin, die sich mit wachsender Beliebtheit weltweit zu einer populären Sportart entwickelte.

Auf dem Boulderplaneten sind die Wände bis zu 4,5 Meter hoch. Unten liegt eine 30 cm dicke Weichbodenmatte mit einem speziellen Aufbau, der für beste Dämpfungseigenschaften bei gleichzeitig guter Begehbarkeit sorgt.​

 

Gebouldert wird auf dem Boulderplaneten in 9 verschiedenen Schwierigkeitsstufen von 1 = leicht bis 9 = sehr schwer. Die einzelnen Boulder sind mit entsprechenden nummerierten Schildern gekennzeichnet. Die Farben der Griffe und Tritte sind unabhängig von der Schwierigkeit. Vom Einsteigerin bis zum Crack findet hier jeder die passende Herausforderung.

Im Gegensatz zum Seilklettern kann man beim Bouldern auch eigenständig oder zu mehreren trainieren, da man keine zweite Person zum Sichern benötigt. Aber das gemeinsame Tüfteln an einer Lösung macht einfach viel mehr Spaß, und da jede Begehung vergleichsweise kurz dauert, ist ständig für Abwechslung und Gesprächsstoff gesorgt. Gleichzeitig herrschen so beste Bedingungen für ein intensives und motivierendes Training

Am Ende zählt der Spaß an der Bewegung, die Freude an guter Gesellschaft und damit der Respekt vor der Leistung anderer. Am Ende steht die Erkenntnis: „Ich schaffe das, und ich kann sogar noch mehr!“
(Georg Lenz, Dynochrom, Frankfurt a. M.)